Hessencourrier-Fahrt der Tanzsparte am 28. Oktober 2018

 „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“ (Matthias Claudius, 1740-1815)… so ging es  den Mitgliedern der Tanzsparte spätestens nach der Dampflokfahrt mit dem Hessencourrier, die von Kassel-Wilhelmshöhe nach Naumburg zum Apfelmarkt und wieder zurück führte. Fast 30 Personen mit Hund Abby hatten einen erlebnisreichen Tag während der Hin- und Rückfahrt sowie auf dem 21. Hessischen Pomologentag (Obstbaukunde) in Naumburg. Doch der Reihe nach:

Nach Ankunft auf dem Hessencourrier-Betriebsgelände im Technologiepark Marbachshöhe konnte man schon den Kohlengeruch wahrnehmen, den die abfahrbereite Dampflok (HC 206, Baujahr 1941) von sich gab. Schnell waren die reservierten Plätze im renovierten preußischen Personenwagen MEG 1110 (Mittelbadische Eisenbahngesellschaft; Baujahr 1894) eingenommen. Bevor es pünktlich um 11.10 Uhr mit insgesamt über 350 Fahrgästen losging, hat uns unser Spartenmitglied Jens Karasek begrüßt, der 1. Vorsitzender des Vereins Hessencourrier ist und auch unser Lokführer war. Er hat uns einige sehr interessante Informationen zum Verein gegeben. So kümmern sich 35 Mitglieder um den Erhalt des Betriebsgeländes (ehemals Lüttichkaserne) und von 50 Fahrzeugen, von denen 19 (davon 2 Dampfloks) für die traditionsreiche Strecke Kassel-Naumburg zugelassen sind. Zusätzlich sind viele Vereinsmitglieder zu den fahrplanmäßigen 12 Fahrten im Jahr auf dem Zug im Einsatz (plus zusätzliche Charterfahrten)wie z.B. Servicepersonal im Bistrowagen, Aufsichtspersonal, Schaffner, Heizer und Lokführer. Aber auch 23 km Schienenstrecke nach Naumburg müssen von den Mitgliedern mit viel Muskelkraft unterhalten werden. Ein toller Verein, dem großer Respekt für die ehrenamtliche Arbeit gebührt!

Die Stimmung stieg mit jedem gefahrenen Kilometer. Dazu beigetragen hat sicherlich auch das von Petra Karasek liebevoll vorbereitete kleine Lunchpaket, das ab dem Haltebahnhof Baunatal aufkommende Hungergefühle stillte.  In Naumburg angekommen konnten sich Interessierte über die unzähligen Apfelsorten im Rahmen der jährlich stattfindenden Pomologentage informieren, Apfelsorten bestimmen lassen, Apfelwein und –Sekt trinken  und schöne Dinge auf dem Basar erwerben. Für das leibliche Wohl war auf dem Freigelände auch gesorgt, in den meisten Fällen immer mit Bezug zum Apfel (z.B. Apfelbratwurst). 

Auf der Rückfahrt konnte man noch einmal in etwa erahnen, wie vor 100 Jahren gereist wurde. Das Wort „Entschleunigung“ machte schnell die Runde angesichts unser schnelllebigen Zeit und der heutigen Zugtechnologie. Nach den Haltestationen Bad Emstal, Hoof, Elgershausen, Großenritte und Baunatal wurde nach 1 ½ Std. Fahrt um 17.30 Uhr der Zielbahnhof in Wilhelmshöhe wieder erreicht. Herzlichen Dank an Jens und Petra Karasek für die super Vorbereitung und Durchführung dieses Events, die sich über begeisterte  und dankbare Teilnehmer freuten, denen dieser Tag noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Eine Dampflokfahrt mit dem Hessencourrier kann sehr weiterempfohlen werden.

Wer neugierig geworden ist, fragt am besten die Teilnehmer vom Sonntag oder informiert sich unter www.hessencourrier.de

gez. Manfred Vogt